Das Pfeifen im Walde oder Lieder im Dunkel… wenn es in den Keller zum Kohlen holen ging. Da wird es etwas heller. Da ist dann wenigstens eine Stimme, und wenn sie vor Angst noch so zittert; und dann sind da vielleicht auch die Texte, die Mut machen, die trösten, die einen vielleicht sogar zum Lachen bringen.
Vielleicht singen wir diese Lieder gar nicht selbst, sondern hören sie, die hoffnungsfrohen Klänge – leise, unscheinbar, womöglich vermischt mit den ersten Silberstreifen der frühesten Dämmerung.
Was auch immer es ist: das sind die Lieder, die wir im Herzen bewahren und als großen Schatz hüten können.
Sie singen vom neuen Morgen noch in tiefster Nacht, sie singen von Frieden und Versöhnung, auch wenn davon noch nichts zu spüren ist, sie singen vom Leben, allem Leid, allem Tod zum Trotz.
Ich wünsche Euch gute Lieder im Herzen, auf den Lippen, zu jeder Zeit!
Habt eine gesegnete Woche!
Bleibt zuversichtlich!
Euer Steffen Pospischil
Glaube - Lied im Dunkel!
Lied, Gebete und Bibelwort und Gedanken
zum Drittletzten Sonntag im Kirchenjahr 2025
1. Wir warten dein, o Gottes Sohn, und lieben dein Erscheinen.
Wir wissen dich auf deinem Thron und nennen uns die Deinen.
Wer an dich glaubt, erhebt sein Haupt
und siehet dir entgegen; du kommst uns ja zum Segen.
2. Wir warten deiner mit Geduld in unsern Leidenstagen;
wir trösten uns, dass du die Schuld am Kreuz hast abgetragen;
so können wir nun gern mit dir
uns auch zum Kreuz bequemen, bis du es weg wirst nehmen.
Aus Psalm 85
Könnte ich doch hören, was Gott der Herr redet,
dass er Frieden zusagte seinem Volk und seinen Heiligen,
auf dass sie nicht in Torheit geraten.
Doch ist ja seine Hilfe nahe denen, die ihn fürchten,
dass in unserm Lande Ehre wohne;
dass Güte und Treue einander begegnen,
Gerechtigkeit und Friede sich küssen;
dass Treue auf der Erde wachse
und Gerechtigkeit vom Himmel schaue;
dass uns auch der Herr Gutes tue
und unser Land seine Frucht gebe;
dass Gerechtigkeit vor ihm her gehe
und seinen Schritten folge.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist
wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit.
Amen
Aus dem Brief des Apostel Paulus an die Gemeinde in Rom
im 8. Kapitel:
Denn ich bin überzeugt, dass dieser Zeit Leiden nicht ins
Gewicht fallen gegenüber der Herrlichkeit, die an uns
offenbart werden soll.
Denn das ängstliche Harren der Kreatur wartet darauf, dass die
Kinder Gottes offenbar werden.
Die Schöpfung ist ja unterworfen der Vergänglichkeit – ohne
ihren Willen, sondern durch den, der sie unterworfen hat –,
doch auf Hoffnung;
denn auch die Schöpfung wird frei werden von der
Knechtschaft der Vergänglichkeit zu der herrlichen Freiheit der
Kinder Gottes.
Denn wir wissen, dass die ganze Schöpfung bis zu diesem
Augenblick seufzt und in Wehen liegt.
Nicht allein aber sie, sondern auch wir selbst, die wir den Geist
als Erstlingsgabe haben, seufzen in uns selbst und sehnen uns
nach der Kindschaft, der Erlösung unseres Leibes.
Denn wir sind gerettet auf Hoffnung hin. Die Hoffnung aber,
die man sieht, ist nicht Hoffnung; denn wie kann man auf das
hoffen, was man sieht?
Wenn wir aber auf das hoffen, was wir nicht sehen, so warten
wir darauf in Geduld.
3. Wir warten dein; du hast uns ja
das Herz schon hingenommen.
Du bist uns zwar im Geiste nah,
doch sollst du sichtbar kommen;
da willst uns du bei dir auch Ruh,
bei dir auch Freude geben, bei dir ein herrlich Leben.
Glaube ist der Vogel, der singt, auch wenn die Nacht noch dunkel
ist. (Rabindranat Tagore)
Nachts herrscht Stille, meistens. Die meisten Vögel schlafen und
schweigen. Vielen von uns geht es ähnlich. Wir genießen die
Ruhe und schlafen friedlich bis zum Morgen.
Nachts ist aber auch die Zeit des Käuzchens. Sein Ruf durchdringt
die Stille und weckt schaurige Assoziationen. Nachts ist auch die
Zeit, in der viele Menschen schlaflos liegen. Schmerzen geben
keine Ruhe, Sorgen oder Ängste verbreiten Unruhe. Jedes noch
so kleine Geräusch der Nacht erscheint nur umso lauter. Wenn
doch der Morgen käme! Und das Licht. Und neue Hoffnung.
Dann fängt es an: Es tiriliert und quinquiriliert, es zwitschert und
singt. Lebensfreude pur schallt plötzlich im schönsten Gesang
durch das Dunkel. So singt die Nachtigall und lässt einen staunen
angesichts dieser Schönheit. Wenig später stimmt das
Gartenrotschwänzchen ein in den Gesang und es erklingt ein
Konzert der Hoffnung und des Lebens. Nun ist die Nacht nicht
mehr still. Zu den Fragen und den Ängsten und den Schmerzen
gesellt sich eine große Zuversicht: Die Nacht ist längst nicht nur
dunkel und still und angefüllt mit Sorge und Leid.
Mitten in der Nacht erklingen Töne der Hoffnung, die weit über
das Dunkel der Nacht hinausweisen in ein befreites Leben und in
den neuen Morgen. Die Nachtigall singt das Lied, das die
Dunkelheit überwindet und unser Glaube ist der Sieg, der die
Welt überwindet.
Gott des Lebens, wir bitten Dich für alle Menschen, die an
Dich glauben und mit Dir leben. Stärke unser Vertrauen auf
das Leben, das den Tod überwindet.
Wir bitten Dich für unsere Gemeinden. Erneuere uns durch
deinen Geist und stärke uns durch Dein Wort, damit wir Deine
frohe Botschaft lebendig und glaubwürdig bezeugen.
Wir bitten für alle, die Verantwortung tragen in der Politik, in
der Wirtschaft und der Verwaltung. Hilf, dass ihre
Entscheidungen dem Frieden und dem Miteinander dienen.
Wir bitten Dich für alle, die Leid tragen an Leib und Seele.
Sende ihnen Hilfe und Helfer. Stärke und tröste sie durch
Deinen Segen.
Wir bitten Dich für alle, die sich für andere Menschen
einsetzen. Erhalte ihnen das Engagement und die Kraft, dass
sie gestärkt in den Dienst der
Nächstenliebe gehen.
Gott des Lebens, geh mit uns
auf allen Wegen, die vor uns
liegen, auf den guten Wegen
und auf den schweren. Lass
uns überall Deine heilsame
Nähe spüren.
Vater unser im Himmel.
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme. Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute,
und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen
4. Wir warten dein, du kommst gewiss,
die Zeit ist bald vergangen;
wir freuen uns schon überdies
mit kindlichem Verlangen.
Was wird geschehn, wenn wir dich sehn,
wenn du uns heim wirst bringen,
wenn wir dir ewig singen!