Wo wohnt Gott? Können ihn die Himmel überhaupt fassen? Oder macht er sich bisweilen auch so klein, dass er weiß, wie es in einem Marienkäfer aussieht?
Braucht Gott ein festes Haus? Oder vor allem ein offenes Herz? Oder braucht er uns gar nicht und steht ganz für sich?
Wo wohnt Gott? In allen Himmeln und im kleinsten aller Lebewesen. In unseren Herzen und in unseren Häusern. Er zieht bei uns ein und wenn wir ihn einlassen, dann wir das Leben mit ihm zum Fest.
So können wir ihn feiern. In der Gemeinschaft der Glaubenden, in unseren Kirchen, auf Feld und Flur, in unseren schönen Kirchen und zu Hause in den Stuben mit dem Herrgottswinkel und wo immer uns danach ist.
Dazu sind wir eingeladen, alle mit einander.
Dazu helfe uns Gott
Habt eine gesegnete Woche!
Ihr / Euer Steffen Pospischil
Gott wohnt, wo man ihn einlässt.
Lied, Gebete, Bibelwort und Gedanken
zum 6. Sonntag nach Ostern—Exaudi 2024
1. Gott baut ein Haus, das lebt, aus lauter bunten Steinen,
aus großen und aus kleinen, eins, das lebendig ist.
2. Gott baut ein Haus, das lebt, wir selber sind die Steine,
sind große und auch kleine, du, ich und jeder Christ.
3. Gott baut ein Haus, das lebt, aus ganz, ganz vielen Leuten,
die in verschiednen Zeiten, hörten von Jesus Christ.
Aus Psalm 27
Der Herr ist mein Licht und mein Heil;
vor wem sollte ich mich fürchten?
Der Herr ist meines Lebens Kraft;
vor wem sollte mir grauen?
Herr, höre meine Stimme, wenn ich rufe;
sei mir gnädig und antworte mir!
Mein Herz hält dir vor dein Wort: /
»Ihr sollt mein Antlitz suchen.«
Darum suche ich auch, Herr, dein Antlitz.
Verbirg dein Antlitz nicht vor mir,
verstoße nicht im Zorn deinen Knecht!
Denn du bist meine Hilfe; verlass mich nicht
und tu die Hand nicht von mir ab, du Gott meines Heils!
Harre des Herrn!
Sei getrost und unverzagt und harre des Herrn!
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist
wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit.
Amen
Aus dem 1. Buch der Könige im 8. Kapitel:
Und Salomo trat vor den Altar des Herrn angesichts der
ganzen Gemeinde Israel und breitete seine Hände aus gen
Himmel und sprach:
„Herr, Gott Israels, es ist kein Gott weder droben im Himmel
noch unten auf Erden dir gleich, der du hältst den Bund und
die Barmherzigkeit deinen Knechten, die vor dir wandeln von
ganzem Herzen; der du gehalten hast deinem Knecht, meinem
Vater David, was du ihm zugesagt hast.
Mit deinem Mund hast du es geredet, und mit deiner Hand
hast du es erfüllt, wie es offenbar ist an diesem Tage.
Nun, Herr, Gott Israels, halt deinem Knecht, meinem Vater
David, was du ihm zugesagt hast: Es soll dir nicht fehlen an
einem Mann, der vor mir steht, der da sitzt auf dem Thron
Israels, wenn nur deine Söhne auf ihren Weg achthaben, dass
sie vor mir wandeln, wie du vor mir gewandelt bist. Nun, Gott
Israels, lass dein Wort wahr werden, das du deinem Knecht,
meinem Vater David, zugesagt hast.
Denn sollte Gott wirklich auf Erden wohnen?
Siehe, der Himmel und aller Himmel Himmel können dich
nicht fassen – wie sollte es dann dies Haus tun, das ich gebaut
habe?
Wende dich aber zum Gebet deines Knechts und zu seinem
Flehen, Herr, mein Gott, auf dass du hörst das Flehen und
Gebet deines Knechts heute vor dir.“
Wo wohnt der liebe Gott? Ist nicht sogar der Himmel zu klein,
um ihn zu fassen?
Wo wohnt Gott und wo und wie können wir ihn feiern?
Wir wissen es eigentlich und haben dazu feste Gewohnheiten.
Wir haben dafür unsere Kirchen und unsere vertrauten Orte.
Wir haben dafür auch unsere gewohnten und vertrauten
Zeiten. Und das ist gut so. Wir geben unserem Glauben damit
eine gute Heimat.
Nur im Ausnahmefall feiern wir Gottesdienst draußen, oder
ganz anders als gewohnt. Und es macht besondere Freude,
besondere Gottesdienste an besonderen Orten zu feiern. Es ist
einfach besonders schön, zu Himmelfahrt beim Gottesdienst
den Blick von der Herbartswinder Höhe zwischen Dolmar und
Blessberg schweifen zu lassen. Und ich freue mich schon
wieder sehr auf den Gottesdienst mitten im Kuhschwanz-getümmel.
Manche feiern ihre Gottesdienste allein zu Hause, mit
Andachtsblatt oder Fernsehgottesdienst.
Wo wohnt Gott? Er wohnt gottlob nicht nur in unseren
Kirchen. Er wohnt, wo wir ihn einlassen und wo wir uns auf ihn
einlassen. Er braucht das feste Haus nicht so sehr, wie wir es
brauchen. Er braucht auch die feste Form nicht so sehr, wie wir
sie brauchen. Gottesdienst darf viele Formen haben. Wie gut!
Und doch ist es auch gut, eine feste Form und einen festen Ort
zu haben—einen besonderen Ort und eine besondere Zeit für
unsere Begegnung mit Gott.
Gott des Lebens, wir bitten Dich für alle Menschen, die an
Dich glauben und mit Dir leben. Stärke unser Vertrauen auf
das Leben, das den Tod überwindet.
Wir bitten Dich für unsere Gemeinden. Erneuere uns durch
deinen Geist und stärke uns durch Dein Wort, damit wir Deine
frohe Botschaft lebendig und glaubwürdig bezeugen.
Wir bitten für alle, die Verantwortung tragen in der Politik, in
der Wirtschaft und der Verwaltung. Hilf, dass ihre
Entscheidungen dem Frieden und dem Miteinander dienen.
Wir bitten Dich für alle, die Leid tragen an Leib und Seele.
Sende ihnen Hilfe und Helfer. Stärke und tröste sie durch
Deinen Segen.
Wir bitten Dich für alle, die sich für andere Menschen
einsetzen. Erhalte ihnen das Engagement und die Kraft, dass
sie gestärkt in den Dienst der
Nächstenliebe gehen.
Gott des Lebens, geh mit uns
auf allen Wegen, die vor uns
liegen, auf den guten Wegen
und auf den schweren. Lass
uns überall Deine heilsame
Nähe spüren.
Vater unser im Himmel.
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme. Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute,
und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen
Verleih uns Frieden gnädiglich
Herr Gott zu unsern Zeiten.
Es ist fürwahr kein andrer nicht,
der für uns könnte streiten,
Denn Du unser Gott alleine.