Kirche "Zur Heiligen Dreifaltigkeit" in Eisfeld
Die Dreifaltigkeitskirche gehört zusammen mit dem Schloss zu den herausragenden Baudenkmälern und Wahrzeichen unserer Stadt. Sie ist aber auch eines der größten und eindrucksvollsten spätgotischen Gotteshäuser der Region. Der Bau der Kirche wurde 1488 begonnen und dauerte bis 1535. Ursprünglich war die Kirche dem heiligen Nikolaus geweiht. Schon in der Bauzeit war sie eine der bedeutenden Reformationsorte Südthüringens. Im Jahr 1525 hielt der Pfarrer Nicolaus Kindt die erste evangelische Predigt in der Kirche. Von 1553 bis 1555 war die Kirche die letzte Wirkungs- und Predigtstätte von Justus Jonas, einem Freund und Weggefährten Martin Luthers. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Kirche immer wieder durch Feuersbrünste und Kriege in Mitleidenschaft gezogen. So brannte bereits im Jahr 1566 der Kirchturm durch Blitzschlag aus, wurde aber 1569 schon wieder aufgebaut. 1601 wurde das Langhaus der Kirche durch einen Stadtbrand schwer beschädigt. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde 1632 die gesamte Stadt durch Wallensteins Truppen niedergebrannt und auch die Kirche ein Opfer der Flammen. Unter großen Entbehrungen und trotz des andauernden Krieges konnte die Gemeinde den Wiederaufbau bewältigen. Im Zuge des Wiederaufbaus wurde im Langschiff die heutige Renaissance Kasettendecke anstelle des vorher zerstörten gotischen Netzgewölbes eingebaut. Ebenso erhielt die Kirche in dieser Zeit ihr imposantes Geläut, wozu auch die berühmten "Glocken von Banz" gehören. 1651 wurde die Kirche neu geweiht und trägt seitdem den Namen "Zur Heiligen Dreifaltigkeit". 1846 wurde die heutige Orgel eingebaut. Sie ist das zweitgrößte gebaute Instrument aus der Werkstatt des Schmiedefelder Orgelbaumeisters Michael Schmidt. Daraufhin erfolgte 1854 eine grundlegende Umgestaltung des Kircheninneren und von 1884 bis 1889 der Einbau von Kirchenfenstern aus der Werkstatt der Gebrüder Burkhardt sowie eine neogotische Ausmalung. Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Kirche durch amerikanischen Artelleriebeschuss schwer beschädigt, unter anderem wurden die Burkhardt- Fenster im Chorraum zerstört. Nach und nach wurden die Kriegsschäden behoben. Von 1950 bis 1953 wurden die oberen Stockwerke des Kirchturms mit der ehemaligen Türmerwohnung abgebrochen und die Turmstube und der steinerne Umgang errichtet. In den Jahren 2010 bis 2017 fand in jährlichen Bauabschnitten eine grundlegende denkmalpflegerische Instandsetzung der Außenhülle und der Kirchenfenster statt. Die Außensanierung konnte mit den Feierlichkeiten zum 500-jährigen Reformationsjubiläum im Jahr 2017 weitgehend abgeschlossen werden und war eine große Gemeinschaftsleistung von Kirchgemeinde, politischer Gemeinde, Bauplanern, Handwerksfirmen und allen beteiligten Institutionen und Fördermittelgebern wie der Stiftung Denkmalschutz und der Stiftung KiBa. Die Dreifaltigkeitskirche ist dank des Engagement von ehrenamtlichen Helfern seit 2004 eine "verlässlich geöffnete Kirche". Der Gemeinde ist es ein wichtiges Anliegen, dass ihre Kirche als Ort der Begegnung, Zuflucht, Besinnung und Verkündigung, als Refugium im Alltag von Menschen empfunden wird.
Pfarrhaus in Eisfeld
Das Eisfelder Pfarrhaus bildet zusammen mit der Dreifaltigkeitskirche und der Alten Schule rund um den Kirchplatz ein bedeutendes städtebauliches Ensemble der Region. Die Geschichte des beeindruckenden Fachwerkbaus ist eng mit der Geschichte der Kirche und ihrer Gemeinde verknüpft. Durch alle Zeiten hindurch war und ist das Pfarrhaus ein Zentrum und Mittelpunkt im Gemeindeleben. Es beherbergt seit jeher die Dienstwohnung des Pfarrers, die in den Jahren 2012 bis 2013 umfassend saniert wurde, die Büroräume des Pfarramtes, das Kirchenarchiv, den Christenlehreraum und die Arbeits- und Unterrichtsräume des Kantors. Für uns als Kirchengemeinde ist das Pfarrhaus noch viel mehr: Verkündigungsstätte, Raum für Gebet und Andacht, Treffpunkt für Jung und Alt, Ort der Begegnung und des lebendigen Miteinanders. Von ganz herausragender Bedeutung dafür ist der Justus-Jonas-Saal -unser Gemeindesaal- der sich im Erdgeschoss (von Kirchplatz 9) befindet und in dieser Form durch Umbaumaßnahmen in den Jahren 1971 bis 1973 entstanden ist. Und natürlich muss auch unsere Begegnungsstätte, das Jonas- Stübchen, dass sich seit 2018 ebenfalls in diesem Teil des Pfarrhauses befindet, unbedingt erwähnt werden.
Kirche "St. Jakobus" in Harras
Die Kirche in Harras mit ihrem geschieferten Zwiebelturm erhebt sich schon von Weitem sichtbar über dem Ort und fügt sich harmonisch in die Shilouette des Dorfes ein. Eine Reihe von Jahreszahlen an der Kirche sowie viele unerschiedliche bauliche Merkmale lassen auf eine sehr lange und lebendige Baugeschichte des Gotteshauses schließen. Das Kreuzgewölbe des Chores als vermutlich ältester Teil stammt bereits aus dem Ende des 15. Jahrhunderts. Seine kehlprofilierten Rippen ruhen an der Ostseite auf einem Männerkopf und einem Engelskopf. Die ursprünglichen Spitzbogenfenster im Langhaus, die später verändert wurden, wie auch die beiden Eingangstüren an der West- und Nordseite und der Triumphbogen, die als Spitzbogen ausgeführt sind, lassen den spätgotischen Baustil erkennen. Die Jahreszahl 1621über dem Nordportal weist auf die Erbauungszeit des Langhauses hin. In den folgenden Jahrhunderten wurde die Kirche immer wieder umgebaut. So deuten die Jahreszahlen 1750 am Turm und an den Fensterbrüstungen der Nord- und Oststeite sowie die Jahreszahl 1825 an der Fenstereinfassung der Nord- und Ostseite auf weitere Umbaumaßnahmen hin. Ein stilisierter Blitz und die Datumsangabe "18/07.1880" am Ostfenster der Südseite lassen auf einen möglichen Blitzeinschlag schließen. Zum letzten Mal wurde die Kirche im Inneren in den 1960-er Jahren ausgemalt sowie auf der Empore ein kleiner Gemeinderaum eingebaut, der als Versammlungsraum und Winterkirche dient. Die Orgel stammt, wie in der Eisfelder Kirche, aus der Werkstatt des Schmiedefelder Orgelbaumeisters Michael Schmidt und wurde im Jahr 1843 eingebaut. Der Kirchturm birgt das dreifache Geläut: "Glaube" und "Liebe" aus Eisenhartguss von 1951 und "Hoffnung" aus Bronze von 1930.
Alter Friedhof
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Der Alte Friedhof liegt neben dem heutigen Friedhof an der Coburger Straße. Er ist heute eine idyllische innerstädtische Parkanlage. Auf dem Gelände befindet sich die Ruine der alten Friedhofskapelle, der ehemaligen "Gottesackerkirche St. Salvator", die aufgrund von Baufälligkeit zu großen Teilen im Jahr 1901 abgerissen wurde. An den verbliebenen Teilen der West-, Nord- und Südwand befindet sich die letzte Ruhestätte der beiden Reformatoren und Superintendenten Justus Jonas und Nicolaus Kindt. Daran erinnert eine Gedenktafel aus dem Jahr 1565 über der Tür an der Westfront (das beschädigte Original wurde 1993 durch ein Duplikat ersetzt). Für die Gemeinde ist die Kapelle auf dem Alten Friedhof in erster Linie eine Gedenkstätte, um die Erinnerung an Justus Jonas lebendig zu halten. Jedes Jahr wird ihm am 9. Oktober, seinem Todestag, dort mit einer kleinen Andacht gedacht.